Am 26.12.1880 gründete sich der Theaterverein AURORA mit Gesangsabteilung. Im §1 der Statuten wurde als Zielsetzung festgelegt: „…die Erholungsstunden durch Musik, Gesang und theaterische Aufführungen zu erheitern“. Es wurde beschlossen, vorläufig nur Theater zu spielen, da es an einem Saal mangelte, in dem vierstimmiger Männergesang gepflegt werden konnte.
Am Fastnachtsonntag 1881 wurde in dem alten Saal der Wirtschaft Peter Ermecke (heute Frisse Faust) zum ersten Mal Theater gespielt. Zur Aufführung kam „Der Stumme“ von Viehburg und „Der Koppelschmied“ von Grimme. Die Hauptrolle spielte Heinrich Schulte. Nach dem Theater wurde ein Comble (leichtes Lied mit Refrain) vorgetragen. Diese Veranstaltung erntete großen Beifall.
In den Anfangsjahren kamen am Fastnachtsonntag immer zwei Theaterstücke zur Aufführung. Ferner gab es zum Abschluss eine Sologesangeinlage.
Erstmals im Jahre 1889 wurden die aufkommenden Frauenrollen mit Schauspielerinnen besetzt. Bis dahin waren diese Rollen von Männern gespielt worden. Im Jahr 1890 wurde in Fleckenberg das bis jetzt meistgespielte Stück erstmals aufgeführt. „Preciosa“ muss schon damals die Menschen begeistert haben, denn es folgten bis heute noch vier weitere Aufführungen, zuletzt 1990.
Ab 1901 fand das Theaterspiel in der neuen Schützenhalle statt. Zur Aufführung am Fastnachtsonntag kam dem Zeitgeist entsprechend das Stück „Der Burenkrieg“. Eine Wiederholung gab es am 28. April. Darüber hinaus wurde eine neue Bühne angeschafft.
In den Folgejahren kamen die Erlöse der Theateraufführungen zum Teil dem Kirchenneubau der Fleckenberger Pfarrkirche zugute. Durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges ruhte das Theaterspiel in Fleckenberg bis 1919.
Nach dem Erweiterungsbau der Schützenhalle 1928 wurde auch eine neue Bühne angeschafft. Im Jahr 1930 feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen. Zu der Jubiläumsveranstaltung „Der Freischütz“ war die Schützenhalle bis auf den letzten Platz besetzt.
1936 kam dann das Theaterstück „Im weißen Rößl“ zur Aufführung. 1939 kam es mit dem Stück „Die Hochzeit des Valeni“ dann zur letzten Aufführung vor dem zweiten Weltkrieg. Von 1940 bis zum Ende des zweiten Weltkrieges ruhten die Aktivitäten des Vereins.
Im Winter 1945/46 versuchte man, die Gesangsproben unter dem Dirigenten Egon Schulte im Gasthof Hubertus wieder aufzunehmen. Die Schützenhalle wurde soweit wieder hergestellt, dass am 20. Oktober 1946 das Stück „Im weißen Rößl“ aufgeführt werden konnte. Es wurde ein voller Erfolg!
In den folgenden Jahren wurde das Theaterspiel wieder eine feste Größe im Fleckenberger Vereinsleben. Jedes Jahr zu Karneval hieß es „Vorhang auf!“ für ein neues, oder aber wieder entdecktes Stück. So wurde zum Beispiel 1952 und 1969 das bekannte Theaterstück „Schneider Wibbel“ erfolgreich abgeführt. Im Jahr 1971 öffnete sich mit dem Stück „Piroschka“ zum letzten Mal der Vorhang in der alten Halle.
Nach dem Bau der neuen Schützenhalle wurde die Tradition des Theaterspiels im Jahr 1978 durch Thea Bette wieder aufgenommen. Im ersten Jahr wurde zu Karneval „Mit Küchenbenutzung“ und im November „Pension Schöller“ gespielt. Der Termin im November wurde bis heute beibehalten, da die hohen Heizkosten während der Übungsstunden im Winter nicht mehr zu tragen waren.
Der Theaterverein AURORA Fleckenberg spielt bis heute Luststücke, Komödien oder humorvolle Kriminalstücke. Der Männergesangverein und der Junge Chor unterstützt bei Theaterstücken mit Gesangeinlage, bzw. Singstücken.